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/b/ - nicht nur eine Phase

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 No.25034

Integriert Ernst irgendein religiöses Handeln in seine alltägliche Existenz? Es muss nun wirklich kein
besonders altbackenes Befolgen des Christentums à la Anno 1683 sein. Ein Christentum 2.0 zählt auch.
Sicherlich kann man eine Woche auch ohne die Predigt eines Pfarrers mit Erfolg bewältigen, auch wenn so ein
Kirchgang ein echtes Balsam für die Seele sein kann. Nur einlassen muss man sich darauf. Gewiss muss man
heutzutage auch nicht mehr alles so ernst nehmen und mit etwas Kreativität kann man die Bibel sicherlich
auch als gottlosen Leitfaden für ein freundlichen Miteinander interpretieren. Gott muss nicht Gott sein. Gott kann auch ein "Danke" sein. Hexen werden auch nicht mehr verbrannt. Heutzutage darf ein Christ seine
Religion doch so ausleben, wie er es für richtig hält, nur ein paar Grundsätze sollten alle Glaubenden
miteinander verbinden. Ohne Grenzen kann eine Religion nun wirklich nicht funktionieren. Dabei könnte man Frauen als Frauen wahrnehmen und Männer als Männer. Mit solchen
Zwischendingern sollte man sich seine Gedankenwelt nicht versauen, das kann doch nicht gesund sein. Die 10
Gebote sind selbst für Atheisten doch etwas sehr kostbares.

Jetzt habe ich die ganze Zeit über mit voller Absicht nur das Christentum angesprochen, aber gibt es hier vielleicht welche,
die dem Islam treu sind? Wie lebt ihr euren Glauben aus?

 No.25048

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Man sagt, dass man mit den Jahren auch als Atheist seinen Frieden mit Religionen macht und lernt, andere Ansichten zu akzeptieren. Aber bei diesem Ernst passiert es nicht. Er versteht schon, wo Religion herkommt und warum das existiert, aber er wird das ganze Konzept von Religion niemals nicht lächerlich finden. Drinvor aber das hat ja auch viele gute Effekte. Ja, vielleicht, aber die guten Effekte könnte man auch haben ohne den Quatsch außen rum. Ist ja nicht so, dass das Christentum "christliche Werte" für immer monopolisiert hat. Das ist ja auch das, was OP sagt denke ich mit
>mit etwas Kreativität kann man die Bibel sicherlich auch als gottlosen Leitfaden für ein freundlichen Miteinander interpretieren
>Die 10 Gebote sind selbst für Atheisten doch etwas sehr kostbares.

Dies gesagt wurde Ernst in letzter Zeit häufiger Zeuge, wie junge Eltern, die komplett unreligiös sind, ihre Kinder taufen lassen. Und wenn man dann fragt warum eigentlich, dann kommt immer dieselbe Antwort:
>der Oppa/die Omma hat sich das so gewünscht, da konnten wir doch nicht nein sagen
Es ist wie ein Virus, welches über die Familie übertragen wird und gezielt hilflose Kinder angreift.

Seriöslich, die Leute scheißen sich überall an wegen Populismus und Angstmacherei, aber wenn eine Organisation rumläuft und erzählt, dass man in die Hölle kommt, wenn man ihnen kein Geld gibt, dann geht das klar, und der Staat treibt noch die Kohle für sie ein. Ja ich weiß, da gab es mal einen Vertrag zwischen Kirche und Staat vor drölfhundert Jahren, und bei den Evangelen ist das außerdem nicht so krass. Aber trotzdem, das ist spirituelles Mittelalter, weg mit dem Muff von zweitausend Jahren. Wenn es dann Leute gibt, die in ein Loch fallen, weil ihr Fantasieweltbild kollabiert, dann ist das vielleicht die Krise, die man braucht, damit sich was Besseres entwickeln kann.

 No.25053

So wie du es vermarktest/beschreibst:

Wo ist denn dann der Unterschied zum Islam oder Judentum?
Sicherlich kann man das so freizügig für sich entscheiden, dass es das Richtige für einen ist. Aber warum sollte man es dann noch Christentum nennen?

Was die abrahamischen Religionen vereinigt ist doch eben der Glaube an eine allmächtige und allwissende Diktatur, die man dann als "Gott" bezeichnet. Es ist sogar die exakt gleiche Personifikationsfigur nur mit leicht anderen Diktaturregeln. Islam sagt, dass Moses der Messiahs ist, Christentum sagt, dass Jesus der Messiahs ist und Judentum sagt, dass sie noch warten. Ansonsten ist deren Fantasynovel nahezu identisch. Wenn du dich dieser nicht unterwirfst und stattdessen einfach nur die Sachen raussuchst, die dir als ethisch und moralisch wertvoll erscheinen, dann hat das nichts meer mit Religion zu tun; dann bist du einfach nur ein Philosoph, der seine Vernunftbegabung [siehe Kant] benutzt.

Was Ernst oft gehört hat als "Gegenargument" vong Personen, die religiös überzeugt sind:
> Aber wenn nicht inzu Religion, woran sollte man sich denn dann ethisch-moralisch orientieren? Dann ist ja nur Chaos, oder?
und da fragt Ernst dann immer:
> Bist du für Sklaverei?
> Bist du dafür, dass sich die Frau dem Mann unterwerfen muss?
> Bist du der Meinung, dass Monogamie das einzig richtige ist und dass Sklaven ficken nicht als Monogamiebruch zählt?
> Bist du für die Todesstrafe aller, die nicht deinen Glauben teilen?
Falls auch nur eine Frage vong diesen mit einem "nein" beantwortet wird, zeigt es doch, dass man Religion eben nicht braucht, um ethisch-moralische Entscheidungen eigenständig zu treffen. Die Selektion dessen, was man befolgen möchte, ist doch schon Blasphemie und müsste mit dem Tode bestraft werden, da man die Allwissenheit der Gottesdiktatur hinterfragt.

 No.25056

>>25048
>[...]damit sich was Besseres entwickeln kann.

In der Realität wird dies sicherlich die LGBTQI+-Szene sein, die sich ohne einen Hauch von Gegenwind noch rasanter und intensiver breit machen wird.

 No.25058

>>25053
>Wo ist denn dann der Unterschied zum Islam oder Judentum?

Aktuell unterscheidet sich das Christentum von den anderen beiden Religionen vermutlich im Ausleben der Religion am meisten. Gerade hier in Westeuropa ist das Christentum doch momentan so sanft und unaufdringlich wie lange nicht mehr. Der Islam dagegen hat doch ein ganz anderes Temperament. Man muss doch nur mal einen Blick in diese islamischen Gottesstaaten wagen und sieht doch was man da mit dem Islam als Religion so schönes anstellen kann. Mit dem Judentum kenne ich mich noch weniger aus, weiß aber, das besonders Frauen eine andere Rolle spielen.

 No.25059 KONTRA

>>25056
> LGBTQI+-
wofür steht denn das 'I' und das '-'?

 No.25061

>>25058
> im Ausleben der Religion
Ja, das war ja gerade der Punkt, den Ernst meinte:
Wärest du Islamist oder Jude und würdest dieses so
> sanft und unaufdringlich
ausleben, wie du den Christentum auslebst, wo wäre dann der Unterschied?

 No.25063 KONTRA

>>25059

Das "I" steht doch für alle, die noch keinen separaten Buchstaben bekommen haben und der Bindestrich ist dort, weil ein "LGBTIQ Szene" nicht so vertraut wie ein "LGBTIQ+-Szene" ist und irgendwie behämmert wirkt.

 No.25064 KONTRA

>>25063

Oder das "I" steht eher für "intersexuell". Ernst beschäftigt sich nicht damit und hat auch keinen Plan wie du nun sehen kannst.



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