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/b/ - nicht nur eine Phase

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 No.32691

Dinge enden.jpg (63.6 KB, 639x642)

IdF berichtet Ernst von dem Moment, als er realisierte, dass etwas in seinem Leben vorbei war, und was diese Erkenntnis in ihm auslöste. Das können Freundschaften, Gruppenzugehörigkeiten, Arbeitsverhältnisse, Beziehung mit GF als ob, Phasen, Hobbies oder was auch immer sein.

Als Ernst Zehnalter war, regte sich seine Mutter über andere Leute auf, obwohl die sich in Ernsts Augen völlig korrekt verhalten hatten. In diesem Moment realisierte Ernst, dass die Zeiten, in denen er sich blind auf das verlassen konnte, was seine Eltern sagten, vorbei waren. Ab da musste er sich seine eigenen Urteile bilden und danach handeln. Das Fühl wenn einem plötzlich die Schwimmflügel abgenommen wurden, und die Tatsache, dass es unabsichtlich passierte, machte Ernst klar, dass er jetzt besser schwimmen lernen sollte. Auf der anderen Seite machte es ihm aber auch Mut, weil er sah, dass auch die gestandenen Erwachsenen nicht alles richtig machten.

 No.32693

Für mich war schon vor meiner Geburt alles vorbei.

 No.32721

Erinnere mich noch ziemlich gut an den Moment als ich mich von KC verabschiedet hatte, weil ich mich dort praktisch nur noch geärgert habe und kaum bis keinen Spaß hatte.

Gerade gestern kam im Fernsehen "F is for Family" und Ernst realisierte, dass er sich solche animierten Serien nicht mehr ansieht. Ich schaue zwar noch animierte Serien, auch lustige aber keine "Sitcoms" mehr. Gibt es denn da überhaupt noch etwas gutes?

 No.32731

Oreo.jpg (40.45 KB, 396x301)

Ehemalige Profi-Basketballer berichten von dem Moment, als sie merkten, dass ihre Karriere vorbei war. Alles dabei, von Verletzungen bis zu Oreos: https://youtu.be/PPsxpkf_Aag

>>32693
;_;

>>32721
>und Ernst realisierte, dass er sich solche animierten Serien nicht mehr ansieht.
Ernst fühlte sich von seinem Freundeskreis entfremdet, als die sich unironisch müllige Tiktok-Videos ansahen, und das total toll fanden. Ernst kann sich das nur so erklären, dass die außer ihren Knaller-Fratzenbuch- und Telegram-Gruppen keine Berührung mit Zwischennetz-Kultur haben, und deshalb leicht zu beeindrucken sind. Trotzdem wurde ihm klar, wie sehr sich die Lebenswelten unterscheiden.

 No.32733

Ernstchan war eben eine Weile vorbei.

 No.32735

Vorbei.jpg (1.59 KB, 106x36)

kunsd.jpg (90.46 KB, 732x759)

>>32733
Sogar der Vorbei-Faden war Vorbei. Es war Aktionskunst, hier habt ihr es zuerst gelesen.

 No.32736

>>32735
> hier habt ihr es zuerst gelesen
Das ist korrekt. Da hab ich es zuerst gelesen.

 No.32738

>>32691
Als Muttern mal wieder in die Psycho-Klinik musste.

Endgültig bemerkte Ernst, dass er die Arschkarte im Leben gezogen hatte, als ihr damaliger Chef angerufen hatte, weil sie wieder von der Arbeit abgehauen war. Sie lief einfach davon.

Der Chef heulte Ernst dann voll, dass sie nicht an ihr Handy geht und er nicht für ihren Selbstmord verantwortlich sein will. Tja, wie verarbeitet man sowas als Kind?

Unnötig zu erwähnen, dass sie ein Haus erbte und anstatt es an Ernst ZU VERKAUFEN, verkaufte sie es an einen Makler für abartig wenig Geld (50K innerhalb einer westdeutschen Millionen-Stadt) und hat innerhalb eines Jahres alles Geld verbrannt.

Tja ...

 No.32739

Sie lief einfach davon.png (989.87 KB, 960x686)

1443116890001.gif (2.51 MB, 286x258)

>>32738
>weil sie wieder von der Arbeit abgehauen war. Sie lief einfach davon.

Nur jokierend, Ernst kann nachvollziehen, wie ätzend das gewesen sein muss, wenn man feststellt, dass man nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf seine Eltern mit aufpassen muss.

 No.32740

>>32739
>nur auf sich selbst, sondern auch auf seine Eltern mit aufpassen muss.
Die Erfahrung machen viele Leute, aber normalerweise erst deutlich später. Wenn die Senioren geistig und körperlich so richtig abbauen. Falls sie überhaupt so lange leben.

 No.32744 KONTRA

>>32738
Du bist genetischer Abschaum.(Rüde)

 No.32755

Pepps.jpg (39.97 KB, 500x500)

>>32740
Bei Kleinernsts Eltern hatte die Bolizei eine Razzia gemacht und nach Drogen gesucht. Wären sie nicht so inkompetent gewesen, hätten sie auch welche gefunden.

 No.32756

>>32755
>nach Drogen gesucht
Was haben deine Eltern sich denn so reingepfiffen? Oder nur verkauft?

 No.32757

fefe_kiffen.png (182.96 KB, 302x404)

>>32756
Beides. Keine harten Sachen soweit ich weiß, vor allem Haschgift, seltener Pilze und LSD. Aber es waren Kontakte zu Dealern da, da ging es auch mal um Kilos. Gesoffen wurde natürlich auch, und Kippen im Akkord geraucht, egal ob man das Kind einnebelt. Dafür war auch immer Geld da. Mal die kaputten Fenster reparieren, die nasse Wand trockenlegen, oder regelmäßig Fleisch für das Kind zum Essen haben? Nein, sowas braucht man nicht. Oder mal den Führerschein machen, dass man vielleicht bessere Chancen hat, auf dem Land einen Dschob zu finden. Lachs, nein. Oder einfach keine Drogen nehmen, wenn das Kind Geburtstag hat und Schulfreunde da sind? Das wäre nun wirklich übertrieben. Oder sich nicht zusaufen, dass man nicht mehr ansprechbar ist, und das Kind von der Oma abgeholt werden muss? Nein, da muss man als Kind auch mal Rücksicht nehmen und zurückstecken. Oder den paar Freunden, die man noch hat, wenigstens mal danke sagen, dass sie einem das Dach abdichten, weil es dort schon reinregnet? Nein, erstmal ordentlich einen Saufen und dann einen Durchziehen, oder 10.

Manche Leute haben einfach Prioritäten. Und dann so: Warum lässt sich meine Frau scheiden, mein Kind will nichts mehr von mir wissen, und alle Freunde wenden sich von mir ab? Ist das meine Schuld? Nein, es liegt an denen, die haben sich alle gegenseitig gegen mich aufgehetzt!

 No.32785

Als Ernst seinem Vater Lebewohl gesagt hat.

 No.32789

>>32785
Hat er dann noch Wohlgelebt?

 No.32791

>>32789
Wer weiß. Also geändert hat er sich wohl nicht.

 No.33393

oh hunt.jpg (92.76 KB, 640x619)

Als Ernst aufhörte regelmäßig Alkohol zu trinken, ahnte er schon, dass es mit einem gewissen Freundeskreis bald vorbei sein würde. Und so war es dann auch.

 No.33394

>>33393
Hat sich danach jemand anderes um den Hund alten Mann gekümmert?

 No.33396

Pröööt.jpg (105.54 KB, 640x619)


 No.33398

>>33396
Hach, wie schön.

 No.33431

well done.gif (2.13 MB, 360x270)

detail.jpg (3.8 KB, 170x58)

>>33396
Niet slecht!

 No.37150

pumbaa.jpg (15.13 KB, 474x261)

Wie lebten wir so traulich
in unserm Bruderbund!
Ach, immer kleiner, enger
und immer stiller, bänger
wird unsre Tafelrund

Nun ziehst auch du von hinnen
du gehst und — bleibst uns nah
nicht Raum und Zeiten trennen
die Geister, die ein Brennen
nach Licht vereinigt sah

So geh, und mag das Leben
dich wiegen freudenvoll!
Doch wenn’s auch stürmt und wettert
dir manches Glück zerschmettert
sei Mann! — Freund, lebe wohl!

 No.37184

Messer im Anschlag.png (53.56 KB, 307x317)

mit ~5-8 Jahren hatte Ernst entschieden, dass die häusliche Gewalt vom Vater, die dieser als "Erziehungsmaßnahme" bezeichnete, wenigstens einer gewissen Logik folgen sollte. Also sorgte Ernst dafür, dass man sich mit der Familie zusammensetzte und zumindest mal eine Regel aufstellen solle, die der Vater entscheiden dürfe.

Es war eine Banalität.
Leere Getränkebehälter im Kühlschrank
> Ernst, geh Saft/Milch aus dem Keller holen!
< warum?
> Weil du sie leer gemacht hast. [Lüge]
< stimmt nicht.

Vater macht Saft/Milch leer
> Ernst, geh Saft/Milch aus dem Keller holen!
< warum?
> Weil ich es sage. Sei nich' so frech und hör auf dein Vater.

Es war eh immer vong Tag zu Tag anders, was der Vater entschied oder wollte. Mal so, mal so. Immer mit
> Weil ich es sage.
als einzige Begründung. Falls man nicht hörte, gab es prügel.

Da die ganze Familie zusammen saß, wurde der Vater dann aber genötigt eine Regel aufzustellen:
> Wer leer macht, muss neu holen.

Nächster morgen:
Vater macht Milch leer.
> Ernst, geh Saft/Milch aus dem Keller holen!
< nö.
> Was fällt dir ein?
< Ich trink keine Milch; hab' ich noch nie.
> Na und? Ich hab dir gesagt du sollst Milch aus dem Keller holen.
< Tja, du hast aber auch gesagt, dass derjenige, der die Verpackung leert, neu holen muss. Und zwar gestern.
Da rastete der Vater komplett aus.
Direkt auf 180.
Mutter flüchtete aus Todesangst, verließ das Haus, nahm Ernst seyn Bruder mit und
hat Ernst vergessen.
Vater wollte die Mutter aufhalten.

In der Zeit griff sich Ernst ein Küchenmesser und versteckte sich Ernst hinter der Küchentür:
- nicht zu laut/schnell ziehen!
- nicht ganz bis zur Wand öffnen; das würde auffallen!

Tjaaaaaa, und dann?
dann stand/hockte Ernst einige Stunden lang hinter der Küchentür und gab kein Muks von sich. Der Vater hatte meer als einen Heulkrampf; zwischendurch beruhigte er sich, dann fing er wieder an zu heulen. Ernst machte sich jedoch Gedanken:
> Oh, fuck! Die Mutter hatte Todesangst.
> Ernst hat den Vater auch noch nie so krass wütend/aggressiv erlebt.
> Was muss Ernst tun im Falle des Gefundenwerdens?
> Reicht nur ein Verletzen? Würde das nicht noch meer erzürnen?
> Nein, das reicht nicht.
> Ernst muss dann direkt auf Tötung gehen.
Ernst bereitete sich also mental auf die Tötung des eigenen Vaters vor. Die hat er abgeschlossen, aber nicht durchführen müssen.

So endete für viele Jahre das "Entscheidungen treffen können". Ernst ist des Öfteren von zuhause geflohen, aber konnte nicht reden und wurde immer wieder zurückgezerrt.

Außerdem endete etwas anderes, was Ernst nicht benennen kann; nicht weil er es nicht möchte, sondern weil ihm die Begrifflichkeit fehlt. Mental die Tötung eines Menschen abgeschlossen zu haben (auch wenn es nicht umgesetzt wurde), da endet ~etwas.

Fragen werden keine beantwortet.

 No.37188

toni.jpg (7.38 KB, 309x233)

>>37184
Wau, so schlimm war es bei Ernst zum Glück nicht. Da hat der Vater nur gesoffen, aber gewalttätig wurde er nur selten. Ernst hat den Kontakt trotzdem früh abgebrochen, inzwischen ist er tot, alleine im Alkoholsumpf gestorben. Aber hat bestimmt noch mit allem recht.
>Der Vater hatte meer als einen Heulkrampf; zwischendurch beruhigte er sich, dann fing er wieder an zu heulen
Wie ich solche Leute verabscheue. Immer alles besser wissen, mit Gewalt drohen, und dann so
>Buhuhu, ich bin doch auch nur ein Mensch und eigentlich ebenfalls Opfer ;_;
Hasse Mullen übrigens genauso, die sich mit solchen Typen einlassen, und dann trotz solcher Aktionen am besten noch da bleiben. Damit werden die von Opfern zu Mittätern gegenüber den Kindern.

Ich rech mich net uff, aber des is net normal.



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